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· Interview · Prof. Dr. Albrecht Schott über ›Uranmunition‹

Die amtliche Unterdrückung der Wahrheit über Uran

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Dass durch menschliche Unvernunft schließlich die ganze Erde radioaktiv verseucht und für Menschen unbewohnbar werden könnte, war schon vor 20 Jahren unsere große Sorge (vgl. die Betrachtung zum 20-jährigen Bestehen unserer Ringvorlesung). Diese Gefahr hat in den letzten Jahren leider noch zugenommen. Die von Atomwaffen ausgehende Gefahr ist dabei im Bewusstsein der Öffentlichkeit immerhin vorhanden. Viel zu wenig beachtet wird dagegen die von Atomkraftwerken ausgehende Gefahr, sei es durch Unfälle wie in Tschernobyl, sei es durch leicht mögliche Terrorakte gegen Atomkraftwerke oder auch durch die Möglichkeit kriegerischer Nutzung der für friedliche Zwecke deklarierten Atomenergie.

Offiziell totgeschwiegen wird aber die im heutigen Vortrag von Albrecht Schott nachgewiesene radioaktive Verseuchung immer größerer Gebiete der Erde durch das vom amerikanischen Militär in den letzten beiden Irak-Kriegen sowie in Bosnien und in Afghanistan (wie auch auf vielen Truppenübungsplätzen in der ganzen Welt) als panzerbrechendes und bunkerbrechendes Metall in riesigen Mengen eingesetzte abgereicherte Uran (Depleted Uranium, DU). Dieses ist als Abfallprodukt bei der Herstellung von Atombomben sowie von Brennstäben für Atomkraftwerke in großen Mengen billig verfügbar. (Die Hersteller sind sogar froh, es loszuwerden.)

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Interview mit dem Biochemiker Prof. Schott zu Uranmunition

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Die panzerbrechende Wirksamkeit von DU beruht einerseits auf der hohen Dichte des metallischen Urans (diese ist 1,7 mal größer als die Dichte von Blei), andererseits darauf, dass das metallische Uran sich beim Aufprall auf die Panzerplatte von selbst entzündet und bei 3000 °C zu Uranoxidstaub verbrennt, wobei die Panzerplatte durchschmolzen wird. Die dabei entstehenden submikroskopisch kleinen Aerosol-Partikeln aus Uranoxid und organischen Giftstoffen können durch Luftbewegungen über mehr als 100 km weit verbreitet werden. Durch Einatmen oder Nahrungsaufnahme gelangen diese winzigen Teilchen in den menschlichen Körper und bilden Depots in den Lymphknoten, von wo aus sie jahrelang ihre toxische Wirkung entfalten.

Außerdem ist 40% des DU-Staubes wasserlöslich und gelangt ins Trinkwasser. In der Lunge werden die DU-Staubteilchen auch an die roten und weißen Blutzellen angelagert und gelangen in alle Organe des Körpers, auch ins Gehirn, in die Niere und in die Hoden, so dass in vielen Organen Krebs entsteht und besonders die Erbsubstanz DNA irreversibel geschädigt wird. Schauerliche Missbildungen von neu geborenen Kindern der Kriegsveteranen sind die Folge. Bereits der zweite Golfkrieg von 1991 hat in den USA und in Großbritannien unter den damals beteiligten Soldaten 66000 DU-Krüppel zurückgelassen, viele sind bereits unter Qualen gestorben. Noch viel größer ist die Zahl der Opfer unter den Irakern. Die wahrscheinlich noch größeren Zahlen der Opfer des letzten Golfkriegs von 2003 sind noch nicht bekannt.

Die amerikanischen und britischen Kriegsveteranen des vorigen Golfkriegs von 1991 haben in ihren Ländern größte Schwierigkeiten, ihre Leiden und die ihrer Kinder als Kriegsfolge anerkannt zu bekommen, was Versorgungsansprüche gegenüber dem Staat nach sich ziehen würde. Um diesen Menschen zu helfen, hat Albrecht Schott in Berlin das World Depleted Uranium Centre (WODUC e.V.) gegründet. Im März 2001 hat er von 19 britischen Kriegsveteranen Blutproben genommen und in einem Labor Chromosomentest-Untersuchungen anfertigen lassen, zu deren Bezahlung er einen Kredit von 45000 Euro aufnehmen musste, dessen Tilgung 30% seines Ruhegehalts verschlingt. Die Ergebnisse dieser Laboruntersuchungen wurden im März 2003 veröffentlicht.

Am 2.2.2004 hat daraufhin das Pensionsappellationsgericht in Edinburgh entschieden, dass die Klage des Kriegsveteranen Kenny Duncan auf DU-Vergiftung im Golfkrieg 1991 zu Recht besteht, weil seine Blutanalyse DU-Einwirkungen in Form von Chromosomen-Aberrationen zeigt. Dieses war weltweit der erste Erfolg eines Golfkriegsveteranen von 1991 auf Grund eines Chromosomentests im Prozess gegen das britische Verteidigungsministerium.

Da Albrecht Schott diese Tests nicht aus eigenen Mitteln fortsetzen kann, bittet er hierfür um Spenden:

Gemeinnütziger Verein WODUC e.V., Prof. Dr. A. Schott, Postbank Leipzig, Konto-Nr. 603 158 900; BLZ 860 100 90. Als Unterlage zum Vortrag von Albrecht Schott ist geplant, Teile seiner Broschüre „Fluch und Tragödie des Uranmissbrauchs“ für die Hörer der Ringvorlesung zu kopieren.

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Quellen/Verweise
* http://www.chemie.fu-berlin.de/fb/diverse/schott041124.html
Moderation: Helmut Tributsch. V.i.S.d.P.: Roland Reich

HTML-Formatierung: Burkhard Kirste, 2004-11-26

Video-Interview

http://vimeo.com/3572836

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  1. Bernhard
    25. Januar 2011 um 00:38

    Vielen dank für das Video, und die wertvolle Arbeit.

    Fragen.

    Wie verhält sich Depleted urainium im Einsatzgebiet langfristig auf die Tierwelt die ja weit mehr „Bodenkontakt“ als der Mensch hat?
    Gibt es Bilder, Untersuchungen?

    Bei der ganzen Atomgeschichte und dessen Missbrauch durch Kernspaltung unter Tage, in freier Umgebung auch zu Wasser (sogar im All!!!), müssten die Auswirkungen aus meiner eher Laienhaften Sicht weit mehr sichtbare dramatischere Ausmaße ans Licht der Öffentlichkeit sich befinden als es zurzeit der Fall ist.

    Ein Beispiel:
    Könnte man Uran Strahlen sehen so gäbe es Orte auf der Welt da würde es nie Nacht sein, ohne Spezialbrille würde man vor Ort erblinden…

    Wo sieht man entstellte frei lebende Tiere aller Art die nachweislich durch Kontamination durch Uran entstanden ist?

    Ich kann nicht Beurteilen ob die „Strahlung“ langfristig (in den ersten Jahren kann ich das durchaus nachvollziehen) tatsächlich für Leib und Leben so dramatisch ist, habe jedoch sehr starke Zweifel an die Glaubwürdigkeit fast aller Dokumentarfilme die das Thema „Tödliche Uran Strahlung“ die ich bisher gesehen habe.
    Da kann etwas nicht stimmen…
    LG

    • Bernhard
      25. Januar 2011 um 00:49

      Füge noch hinzu:
      Hiroschima, Nagasaki, die Atombombe wurde „über“ der Stadt gezündet.
      Durch den „Schwarzen Regen“ den die überlebenden tranken, starben diese durch Kontamination.

      Wie ist es Möglich das die Stadt Hiroschima nicht für ewig wie Tschernobyl gesperrt ist?

      In Tschernobyl spaziert man heute „Unbewaffnet“ (Ohne Nennenswerte Schutzkleidung) in den Reaktor!!!

      Da kann man sich schon mal an die Stirn kratzen…

      LG

  2. treffender
    4. August 2010 um 14:51

    Die amtliche Unterdrückung der Wahrheit über Uran

    hat einen bart wie bin laden !MFG.

  3. Tobi
    4. Januar 2010 um 00:56

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