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Ironie des Ge-schicksals

Die 60-Jahrfeiern sind vorbei. Ein von zwei Weltkriegen ruiniertes Volk, das nicht nur Aber-Millionen Tote, Verwundete und Geschändete, große Teile seines Landes und auch jede Freiheit auf seine unabhängige Entwicklung verlor, existiert heute noch immer.

Nicht nur auf ungezählte Opfer und Verluste kann zurückgeblickt werden. Mit eigener, unermesslicher Schuld, sowohl an der Entstehung der beiden Kriege, als auch durch die Betreibung einer fabrikmäßig organisierten Mordmaschinerie, hat das deutsche Volk der Welt gezeigt, wie moralisch verkommen es ist, und dass es niemals mehr über die Freiheit verfügen darf, über seine eigene Entwicklung zu entscheiden. Das übelste und verbrecherischste Volk der Erde wurde 1949, unter Anleitung und Aufsicht der selbstlosen Sieger des zweiten Weltkriegs, in zwei neuen Staaten organisiert. Diese Sieger, denen es seine Befreiung aus den Klauen des eigenen Terrorregimes zu verdanken hatte, gaben mit der Bundesrepublik zumindest einem Teil von ihm, trotz aller Verbrechen der Vergangenheit, die Möglichkeiten zum Aufbau einer besseren, einer demokratischen Zukunft.

Das deutsche Volk erhielt die Chance, wieder ein Mitglied der Menschheit zu werden. Und es erhielt auch die Chance der Reue und der Wiedergutmachung aller von ihm begangenen Schandtaten. Die Bundesrepublik Deutschland wurde ein Land der Bewährung. Unter Bewachung zwar, aber immerhin ausgestattet mit dem Recht auf demokratischen Freigang. Und über beides, über Recht und Freigang, darf es seit 1949 selbst entscheiden. Das deutsche Volk „gab sich seine Verfassung“, sein Grundgesetz und wählte sich seine Volksvertreter und Regierung. Auf dieser Basis entwickelte sich die Bundesrepublik – völlig unbeeindruckt und unbeirrt von der zwischenzeitlichen Erlösung der antidemokratischen DDR aus dem Reich des Bösen – bis heute. Noch immer wählt das deutsche Volk seine Regierung demokratisch, noch immer ruht das Recht auf dem Grundgesetz.

Auch die eigene Bewachung hat es zwischenzeitlich selbst übernommen. So wurde das deutsche Volk endlich wieder ein Mitglied der menschlichen Gemeinschaft. Wie weit sich das deutsche Volk zum Guten hin entwickelt hat, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass es heute diese gelernte Mission wieder an andere Völker, die sich in Verbrecherstaaten organisieren – wenn nötig auch widerwillig mit Waffengewalt – bekehrend weitergeben darf. Wie anerkannt und welch wertvolles Mitglied Deutschland heute als Teil der Völkergemeinschaft ist, zeigt sich auch an der Bereitschaft der Völkergemeinschaft, ihr Domizil zusehends verstärkter in der Bundesrepublik aufzuschlagen und selbst das Wohl ihrer Kinder diesem Deutschland anzuvertrauen. Ja, meine lieben – man macht was mit im Leben. Ja nu, in harten Zeiten hat einfach keine Pipi in den Augen zu stehen.

Es ist eine Freude in Deutschland zu leben! Heute kann endlich jeder Deutsche wieder stolz sein, ein Deutscher zu sein! Aus dem Verbrecherstand hin zum Wohltäter der Menschheit! Die demokratische Musterkarriere eines ganzen Volkes!

Bleibt nur noch das Warten auf die 100-Jahrfeier. Oder gibt es da noch immer jemanden, der auf etwas anderes wartet?

Mit sowat könne mer nämmisch kinn Ränne mi jwinne. – Mit sunem Tribünen-Michel

Auweia – da hab ich doch glatt vergessen, aus Püppchens Buch „Mein Weg“ vorlesen zu lassen.

Ottis Schlachthof 29.09.06 "Merkels Weg"

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  1. 23. Oktober 2008 um 19:59

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