1526 vor Wien, 2008 in Köln: Erdogan formiert seine Truppen

Am 10.2.2008 warnte der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan im Kölner Fußballstadion vor 16.000 jubelnden Parteigängern die Türken und Türkischstämmigen in Deutschland davor, sich zu sehr anzupassen und beschwor sie, ihre Kultur und Identität zu bewahren.

»Assimilierung ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit«.

Das war seine Botschaft an die mehr als 1,7 Millionen Türken in Deutschland.

Es sei zwar wichtig, Deutsch zu lernen, die türkische Sprache dürfe aber nicht vernachlässigt werden: »Man kann von Euch nicht erwarten, Euch zu assimilieren!«

Dabei ist die Türkei selbst »Vorreiter in Sachen Zwangstürkisierung und Zwangsassimilierung«, wie Tilman Zülch, der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker, Erdogan vorwirft. Zwölf Millionen Kurden in der Türkei können ein Lied davon singen. Noch vor Jahren war das Wort »Kurde« in der Türkei ein Unwort. Bis in die 80er Jahre war es kurdischen Eltern sogar bei Strafandrohung untersagt, in den eigenen vier Wänden mit den Kindern kurdisch zu sprechen. Kurdische Vornamen waren verboten. Erst 2002 lockerte die Türkei auf Druck der EU das Sprachverbot. Erdogan fordert türkische Schulen in Deutschland, an denen Lehrer aus der Türkei unterrichten sollen, aber Kurdisch ist bis heute an staatlichen Schulen in der Türkei eine verbotene Sprache. Wer Kurdisch gebraucht, kommt schnell mit dem Gesetz in Konflikt: Zur Zeit laufen mehrere Strafverfahren gegen einige Bürgermeister in der Südosttürkei, weil sie in ihren Verwaltungen Bürgerservice auf Kurdisch anbieten – ein Verstoß gegen den Strafrechtsparagraphen 222, der Türkisch zur alleinigen Amtssprache bestimmt.

Seine in der Türkei wahlberechtigten Landsleute rief er bei dieser Wahlkampfveranstaltung mitten in Deutschland dazu auf, ihr dortiges Wahlrecht in Anspruch zu nehmen.

Wann entscheiden die Türken die deutschen Wahlen?

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er oder sein Nachfolger bei demnächst in der BRD anstehenden Wahlen ihre hier wahlberechtigten Landsleute auffordern werden, eine türkischen Interessen verpflichtete Partei zu wählen, um damit die deutsche Innen- und Außenpolitik zu beeinflussen – in Köln betonte Erdogan ausdrücklich den Anspruch seines Landes auf eine volle EU-Mitgliedschaft, und er wird seine Wahlempfehlung von der Haltung der bundesdeutschen Parteien zu dieser Frage abhängig machen.

Diese Rede des türkischen Ministerpräsidenten schließt sich nahtlos an die Zukunftsvisionen für unser deutsches Schicksal an, die türkische Vordenker schon vor ihm äußerten:

»Das, was Kanuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen, verwirklichen.«

Vural Öger, seit 2004 für die SPD im Europaparlament

Wenn die Politiker in Deutschland nicht endlich wach werden, ist das Volk, jeder Einzelne von uns in seiner Verpflichtung gegenüber unseren Kindern und Enkeln gefragt, dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, sonst sind eines Tages wir die »Kurden« in Germanistan!

 

Quelle:

http://www.fk-un.de/

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